Der Service Hydrologie et hydrométrie der Administration de la gestion de l’eau (AGE) hat den Auftrag, die Oberflächengewässer zu überwachen, um daraus die hydrologischen und hydraulischen Eigenschaften abzuleiten. Des Weiteren ist er damit beauftragt, auf nationaler Ebene die Modellierung und die Vorhersage von Hochwasser zu organisieren und durchzuführen.

In diesem Zusammenhang unterhält und modernisiert der Service Hydrologie et hydrométrie ein Messnetz von Pegelstationen, Niederschlags- und meteorologischen Stationen sowie Grundwasserpegeln (im Alluvium). Neben der Datenerfassung und dem Unterhalt einer Datenbank organisiert er auch die Verteilung dieser Daten an nationale und internationale Entscheidungsträger und Planungsbüros. Gerade auf Ebene der Hochwasservorhersage arbeitet die AGE eng mit internationalen Partnern aus Deutschland, Frankreich und Belgien zusammen.

Die Hochwasservorhersagezentrale der AGE (Service de prévision des crues) ist für die Veröffentlichung der Hochwasservorhersagen in Luxemburg verantwortlich. Die Hochwasservorhersagezentrale bündelt die Informationen und informiert die zuständigen Behörden, die Bevölkerung und die Medien.
Eine frühzeitige Warnung vor Hochwasser ermöglicht es allen Akteuren, rechtzeitig zu handeln. Deshalb arbeitet die AGE eng mit MeteoLux und anderen nationalen Behörden zusammen.
In einer Hochwassersituation arbeitet die AGE eng mit dem Corps Grand-Ducal d'Incendie et de Secours (CGDIS) zusammen, das die Koordinierung der Rettungsdienste im Hochwasserfall übernimmt.

Die Hochwasservorhersagezentrale überwacht die Situation an den Gewässern im Rahmen eines Bereitschaftsdienstes und, falls die meteorologische Situation auf eine potentielle Gefahr für Hochwasser deutet. Im Hochwasserfall veröffentlicht die Hochwasservorhersagezentrale Hochwasserinformationen und gegebenenfalls Hochwasserlageberichte in Abhängigkeit der Wachsamkeitsstufe. Die Wachsamkeitsstufen deuten auf eine potentielle Gefahr, Gefahr oder große Gefahr für Hochwasser.

Die Hochwasservorhersagezentrale Luxemburg veröffentlicht im Hochwasserfall Warnungen in drei Wachsamkeitsstufen für Luxemburg:

Die Wachsamkeitsstufen sind auch abhängig von vordefinierten Meldestufen an den Meldepegeln, falls mehrere der Meldestufen voraussichtlich überschritten werden. In diesen Fällen wird eine Eröffnungsmeldung oder eine weitere Hochwassermeldung (Erhöhung der Wachsamkeitsstufe) falls bereits eine Eröffnungsmeldung erfolgt ist, an die zuständigen Behörden und an die Medien versendet und auf inondations.lu veröffentlicht und mindestens bei Änderung der Lage aktualisiert. Über ein Benutzerkonto, ist es möglich die Meldungen der Hochwasservorhersagezentrale per Mail geschickt zu bekommen.

Eine weitere Möglichkeit besteht über die Meine Pegel App, dort können ebenfalls die Hochwassermeldungen sowie individuelle Mitteilungen bezogen auf individuell konfigurierbare Pegelstände per Push-Nachricht verschickt werden.

Im Rahmen des nationalen Notfallplans der Regierung werden dem CGDIS und den zuständigen Behörden automatisiert stündliche Wasserstände und Niederschläge der letzten 24 Stunden bereitgestellt. Für die Öffentlichkeit werden die Wasserstände auf inondations.lu in der Regel alle 15 Minuten aktualisiert (nicht an allen Pegeln möglich) oder sind direkt an den Pegeln abrufbar.

Die Hochwasservorhersagen der AGE werden mindestens alle drei Stunden berechnet und veröffentlicht. Im Hochwasserfall können diese allerdings auch stündlich aktualisiert werden. Die Hochwasservorhersagen des LfU (Landesamt für Umwelt in Rheinland-Pfalz) werden alle drei Stunden berechnet und veröffentlicht.

Meldestufen an den luxemburgischen Pegeln

In Luxemburg sind an den größeren Gewässern offizielle Meldestufen einigen Pegeln festgelegt worden. Diese Pegel befinden sich an den bekannten Hochwasserbrennpunkten oder an Pegeln mit langjährigen Datenreihen. Die Meldestufen beziehen sich auch auf Kenntnisse der lokalen Einsatzkräfte und Gemeinden.

Warum sind die Meldestufen an dem gleichen Gewässer anders?

Eine Meldestufe ist eine bestimmte Höhe des Wasserstandes, die für jeden Pegel individuell bestimmt wird. Der Wasserstand eines Pegels ist immer abhängig von seinem Gewässerprofil. Es kann durchaus vorkommen, dass die Meldestufen von zwei Pegeln am gleichen Gewässer unterschiedlich sind. Breitet sich das Gewässer aus, sinkt der Wasserspiegel, wird es im Verlauf jedoch enger, steigt bei fast gleichen Volumen der Wasserstand an.

!!! Daher sind Meldestufen auch nicht direkt miteinander vergleichbar, weder zwischen Gewässern noch innerhalb eines Gewässers!!!

Hochwasserlagebericht

Hochwasserlagebericht für Luxemburg (ohne Mosel)

• Beschreibung der aktuellen und der für die nächsten Tage zu erwartenden Wetterlage
• Beschreibung der aktuellen Abflusslage und der Abflusstendenzen für die nächsten Stunden
• Hinweise zur aktuellen oder vorhergesagten Hochwassersituation und Abschätzung der weiteren Entwicklung der Wasserstände
• • Darstellung der gefallenen und der vorhergesagten Niederschläge aufgeteilt nach Einzugsgebieten

Hochwasserlagebericht für die Mosel

• Zusätzlich: Wasserstände der aktuellen und der vorherigen Stunde mit Angabe der Differenz

Vorhersage der Wasserstände

Die Pegelgrafiken ausgewählter Pegel beinhalten zusätzlich zu den gemessenen Wasserständen auch Vorhersagen des Wasserstands:

• Wasserstände (Messwerte) der letzten 5 Tage (hellblaue Linie)
• Vorhersage für 24 bis 48 Stunden (graue Linie)
• Wachsamkeitsstufen gelb, orange und rot an ausgewählten Pegeln (gelbe, orange oder rote Linie)

Der Service Hydrologie et hydrométrie unterhält Messstationen an über 50 Standorten in Luxemburg (Stand 2024):

• 42 Pegelstationen
• 14 Niederschlagsstationen (Pluviometer)
• 10 Lufttemperaturstationen
• 4 Meteorologische Stationen (inklusive Niederschlag)
• 15 Grundwassermessstellen (im Alluvium)

Alle Messdaten können auf Anfrage bereitgestellt werden. Nähere Informationen dazu findet man >>> hier. Für die Modellierung der Hochwasservorhersage greift die AGE auch auf Messdaten der Administration des services techniques de l’agriculture (ASTA), der Administration de la navigation aérienne (ANA) sowie der Behörden aus Belgien, Frankreich und Deutschland zurück. Somit steht ein dichtes und verlässliches Messnetz für die Vorhersage zur Verfügung.